Haus W_D

Ausgangssituation

Auf der Suche nach einem geeigneten Baugrundstück für unser eigenes kleines Häuschen stiessen wir auf ein scheinbar unbebaubares Grundstück in zentraler Lage in der Gemeinde Grafenberg. Doch als schon nach wenigen Wochen auch das Nachbargrundstück zum Verkauf stand, boten sich ganz neue Möglichkeiten – plötzlich konnten 1670qm beplant werden. Eigeninitiativ erarbeiteten wir ein Konzept für das gesamte Grundstück und machten uns auf die Suche nach Interessenten. Diese waren schnell gefunden und somit konnte das Grundstück gemeinsam erworben werden.

Bauweise

Traditionell gemauert aus hochdämmenden Ziegeln, Fenstern mit 3-fach-Verglasung und unter Einsatz einer Luftwärmepumpe wird im Haus W dank der kompakten Bauweise ein kfw70 Standard erreicht.

Entwurf

Schlicht, Reduziert, Kompakt, Energetisch sinnvoll und eine optimale Ausnutzung der kleinen Grundstücke (340qm bzw. 440qm) mit ausreichend Platz für eine 3- bzw. 4-köpfige Familie – so die Vorgaben. Kompakte Grundrisse mit möglichst wenigen Verkehrsflächen, eine offene Wohnebene, wenige, dafür grosse Fensteröffnungen und eine klare Linienführung führten zu genau diesem Ergebnis. Gemeinsame Spiel- und Gartenfläche für die Kinder sowie Privatsphäre auf den Terrassen bieten Raum für allerlei Aktivitäten.

Städtebau

Im Zeichen der innerörtlichen Nachverdichtung entstand zur Ortsmitte orientiert ein 3-Familienhaus und zur Gartenstrasse nach Norden Platz für 3 Einfamilienhäuser. Die Gemeinde Grafenberg ist geprägt durch traditionelle Bauweise. Wohnhäuser, viele noch mit landwirtschaftlicher Nutzung, prägen das Bild. Im gesamten Ort findet sich kein Wohnhaus mit Flachdach. Mit dieser Tradition wollen auch wir nicht brechen: So entstand ein Ensemble aus 2 Wohnhäusern mit orthogonal zueinander gestellten Firstrichtungen, verbunden durch unterkellerte Garagen mit begrüntem Flachdach.

Gestaltung

Zwei und doch Eins. Trotz ähnlicher Anforderungen entstanden 2 individuelle Häuser, die durch die jeweiligen Vorlieben der Bauherren geprägt sind: ob es nun die Wahl der Fensterfarbe (anthrazit zu hellbronze eloxiert) ist, oder die Materialität der Bodenbeläge (Sichtestrich kontra Kautschuk) – alles bewegt sich in einer grau-braunen Material- und Farbwelt, die sich harmonisch ergänzt. Um die Ensemblewirkung zu stärken, wurden beide Häuser im selben hellbraunen Ton verputzt, die Plattenverkleidung der Garagentore fügt die Häuser ebenfalls zu einer Einheit zusammen, die selbstbewusst im Strassenbild steht. Die etwas ruppig betonierten Garagen bilden einen Kontrast zur ebenmässigen Putzfassade. Auch in der Aussenraumgestaltung bilden sichtbare Betonoberflächen ein wesentliches Gestaltungselement. Im Innenraum vom Haus Wezel setzt sich der Ton der Fassade im Kautschukboden fort – dieser wird im Bad auch an den Wänden verlegt und löst die klassische Fliese ab. Weisse Wandoberflächen stehen im Kontrast zu sichtbaren Betonoberflächen, eine weisse Stahlwange führt schwungvoll entlang der Beton-Fertigteiltreppe in die Schlafgeschosse.

Menü